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dann blieb er einen Moment stehen und sah sie an. »Ich glaube, dass Sie sich schnell
erholen werden.« Er winkte, und als er ging, lächelte er sie auf eine Art an, die ihr sagte,
dass alles schon wieder gut werden würde.
»Und wie geht es Ihnen heute, Bettina?« John Fields spazierte lächelnd in ihr
Krankenzimmer.
»Fein.« Sie erwiderte sein Lächeln. »Besser. Viel besser.« Sie hatte in der vergangenen
Nacht wie ein Baby geschlafen, ohne Alpträume, ohne Schatten alter Gesichter und ohne
Schlaftabletten. Sie hatte ihren Kopf auf das Kissen gelegt und war eingeschlafen. Das
Leben hier in der Klinik war herrlich einfach.
Da waren liebe Menschen in weißen Kitteln, die nur dazu da waren, sich um sie zu
kümmern, die schlechten Träume und bösen Leute fernzuhalten, so dass sie entspannen
konnte. Seit einem Jahr hatte sie sich nicht mehr so ruhig, so friedvoll gefühlt. Als sie das
dachte, schaute sie ein bisschen dümmlich zu dem jungen, gutaussehenden Arzt empor.
»Ich sollte das nicht sagen, aber ich wünschte, ich müsste nie mehr fort von hier.«
»Warum das?« Nur einen Sekundenbruchteil zeigte sich eine Spur von Sorge auf
seinem Gesicht. Er hatte eine Menge auf sich geno mmen, indem er keinen Psychiater auf
sie ansetzte. Aber er hatte einfach nicht das Gefühl, dass sie tiefsitzende Probleme hatte.
Jetzt sah sie ihn mit dem für sie typischen, kindlichen Lächeln an, mit diesen
vernichtenden grünen Augen, die zu tanzen schienen. Sie sah ganz bestimmt nicht wie eine
Verrückte aus, aber trotzdem wollte er sie im Auge behalten, wenn sie die Klinik verlassen
hatte.
Sie lehnte sich in ihre Kissen, lächelte und seufzte leise. »Warum ich nicht von hier fort
möchte? Weil -« ihr Blick wanderte zu ihm - »nun, weil es so einfach ist. Ich muss keine
Wohnung suchen, keine Arbeit, muss mir keine Gedanken um Geld machen, nicht
einkaufen gehen, nicht für mich allein kochen. Ich muss auch keinen Anwalt suchen.«
Wieder lächelnd blickte sie zu ihm auf. »Ich muss mich nicht einmal schminken und
anziehen.« Aber sie hatte eine halbe Stunde lang gebadet, und ein weißes Satinband
schmückte ihr kastanienbraunes Haar. Er sah sie an und erwiderte ihr Lächeln. Sie sah
hübsch und jung aus, und so, als wäre das Leben schrecklich einfach. Sie wirkte mehr wie
zwölf als wie sechsundzwanzig Jahre alt.
»Ich glaube, Sie haben mir all die Gründe genannt, warum manche Menschen jahrelang
oder sogar ihr Leben lang in Heilanstalten bleiben, Bettina.« Und leiser fügte er hinzu:
»Haben Sie das auch für sich selbst im Sinn? Ist es wirklich so schlimm, wenn man sich
anziehen oder einkaufen gehen muss?«
Sie war plötzlich entsetzt über das, was er ihr soeben erzählt hatte, und schüttelte den
Kopf. »Nein .. . nein, natürlich nicht.« Sie hatte das Gefühl, sie müsste es ihm erklären.
Bloß, damit er nicht schließlich doch noch denken könnte, sie wäre verrückt. »Ich - ich
habe -« sie suchte nach den richtigen Worten, während sie ihn beobachtete - »ich habe
lange Zeit unter enormem Druck gestanden.« Herrje. Dann hatte sie vielleicht doch ein
schweres Problem. Er rätselte darüber nach und fragte sich, ob er sie wirklich entlassen
sollte.
»Welche Art von Druck?« Ruhig zog er sich einen Stuhl heran.
»Nun -« sie starrte lange Zeit auf ihre Hände - »ich habe jahrelang ziemlich große
Haushalte geführt.« Mit einem kleinen Lächeln sah sie auf. »Zwei Ehemänner und ein
Vater haben mich ungefähr fünfzehn Jahre lang auf Trab gehalten.«
»Fünfzehn? Und Ihre Mutter?« Sein Blick wich keinen Augenblick von ihrem Gesicht.
»Sie starb an Leukämie, als ich vier Jahre alt war.«
»Und Ihr Vater hat nie wieder geheiratet?«
»Natürlich nicht.« Und sanfter: »Das brauchte er nicht. Er hatte ja mich.«
Die Augen des Arztes weiteten sich entsetzt, und sie schüttelte hastig den Kopf und hob
abwehrend eine Hand. »Nein, nein, nicht so. Menschen wie mein Vater heiraten aus allen
möglichen Gründen, aus Bequemlichkeit, weil sie jemanden brauchen, mit dem sie reden
können, der ihnen rät, jemand, der ihnen Gesellschaft leistet, wenn sie unterwegs sind, und
all das hab' ich ihm gegeben.«
Er beobachtete sie, fasziniert von etwas, das in ihrem Gesicht zu sehen war. Sie schien
plötzlich sehr erwachsen und wissend, viel älter als zuvor, und außerdem sah sie schöner
aus als irgendeine Frau, die er kannte.
Sie nickte langsam. »Ich glaube, die meisten Menschen heiraten aus Bequemlichkeit,
und um die Einsamkeit zu besiegen.«
»Haben Sie deshalb geheiratet?«
»Auch.« Sie lächelte und legte den Kopf in die Kissen zurück, schloss kurz die Augen.
»Und auch, weil ich sehr verliebt war.«
»In wen?« Seine Stimme war so leise, dass sie selbst in dem kleinen Zimmer kaum zu
hören war.
»In einen Mann namens Ivo Stewart.« Sie sprach weiter zur Decke, und dann
schließlich sah sie ihn wieder an. »Ich weiß nicht, ob es etwas zu sagen hat, aber er war der
Verleger der New York Mail, jahrelang. Er ist vor etwas mehr als einem Jahr in den
Ruhestand getreten.«
»Und Sie haben ihn geheiratet?« Der junge Arzt schien mehr überrascht als beeindruckt.
»Wie haben Sie ihn kennengelernt?« Er konnte sie immer noch nicht einordnen, konnte sie
nicht verstehen. Er wusste, dass sie mit einer Schauspieltruppe auf Tournee gewesen war.
Und doch war etwas Weltlicheres an ihrer Haltung, und außerdem, wie kam ein kleines
Mädchen vom Theater dazu, den Verleger der New York Mail zu heiraten? Oder log sie?
War sie wirklich verrückt? Vielleicht hätte er sie weiter überprüfen sollen. Wer war dieses
Mädchen?
Aber Bettina lächelte ihn jetzt an. »Vielleicht sollte ich von vorne anfangen. Haben Sie
je von Justin Daniels gehört?« Es war eine dumme Frage. Selbst sie wusste das.
»Dem Autor?« Sie nickte.
»Er war mein Vater.«
Dann gab sie ihm die ungekürzte Version ihres Lebens, ließ auch nicht das kleinste
Detail aus. Sie musste wirklich mal darüber sprechen.
Als sie endlich fertig war, mit allen Einzelheiten, den Hoffnungen und Träumen, sagte
er: »Und was jetzt, Bettina?«
Sie sah ihn offen an. »Wer weiß? Ich denke, ich fange noch einmal ganz von vorne an.«
Aber sie fühlte sich immer noch, als schleppe sie eine schwere Last mit sich herum aus all
den Jahren, die hinter ihr lagen. Es war eine zu schwere Last, um damit ein neues Leben
anzufangen, und nicht einmal die Tatsache, dass sie ihm alles erzählt hatte, hatte den
Schmerz gemindert.
»Warum haben Sie sich ausgerechnet San Francisco ausgesucht?«
»Ich weiß nicht. Es war der Einfall eines Augenblickes. Ich hatte es einfach als sehr
hübsch in Erinnerung, und ich kenne hier keinen Menschen.«
>>Hat Ihnen das nicht Angst gemacht?«
Sie lächelte ihm zu. »Ein bisschen schon. Aber zu dieser Zeit war das eine
Erleichterung. Manchmal ist es schön, anonym zu sein, irgendwohin zu gehen, wo einen
niemand kennt. Hier kann ich noch einmal anfangen. Ich kann einfach Bettina Daniels sein
und herausfinden, wer das ist.«
Ernst sah er sie an. »Zumindest können Sie vergessen, wer sie war.«
Sie sah ihn an und begriff plötzlich, dass er sie nicht verstand. »Das ist eigentlich nicht
der springende Punkt. Ich habe schon so viele Rollen gespielt. Sie hatten alle einen Grund.
Auf ihre Art war jede dieser verschiedenen Rollen zu der Zeit die richtige. Außer vielleicht
beim letzten Mal - das war ein Fehler. Aber mein Leben mit meinem Vater -.« Sie zögerte,
suchte nach den richtigen Worten. »Das war eine außergewöhnliche Erfahrung. Die würde
ich für nichts auf der Welt hergeben.«
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